Die um 1260 erbaute Marienkirche ist die höchste der drei Stadtkirchen in Wismar und ein beeindruckendes Zeugnis norddeutscher Backsteingotik. Während des zweiten Weltkrieges wurde das Kirchenschiff stark beschädigt, sodass sich 1960 die damalige Regierung dazu entschied, das Schiff zu sprengen. Der Turm blieb aufgrund seiner Bedeutung als Seezeichen erhalten und konnte 2010 durch Angelis & Partner saniert werden.
Zur Entwicklung des Stadtraums um den St.-Marien-Kirchturm wurden 2016 Fördermittel des Investitionsprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ beantragt, um die Geschichte des historischen Bereiches wieder erlebbar zu machen. Ziel war es, einen multifunktionalen „Raum“ mit Kulturcharakter und Aufenthaltsqualität zu schaffen. Dazu mussten zunächst die umlaufende Mauerkrone vereinheitlicht und fehlende Säulen komplettiert werden. Bei den Erdarbeiten konnten Archäologen zahlreiche Befunde wie Grüfte, Grabplatten und Reste eines Vorgängerbaus dokumentieren.
Im Jahr 2020 werden nun zwei archäologische Fenster installiert und restaurierte Grabplatten aufgestellt. Hinweistafeln und ein neuer Infopoint geben Auskünfte zu den Funden sowie zur Geschichte des Ortes.